Rechtsextreme Partei gewinnt erste Landtagswahl und fordert nationale Regierung heraus

Far-right party tipped to win state elections in east Germany, Video Screenshot, tags: rechtsextreme thüringen und - Youtube

Die rechtsextreme Alternative für Deutschland (AfD) ist auf dem besten Weg, ihre erste Landtagswahl im Osten des Landes zu gewinnen, was eine bedeutende Veränderung in der deutschen Politik bedeutet.

Hochrechnungen zufolge wird die AfD in Thüringen und Sachsen mit 31-33% in Thüringen und 30-31% in Sachsen die stärkste Partei werden. Außerdem wird erwartet, dass die Mitte-Rechts-Partei Christlich Demokratische Union (CDU) in beiden Bundesländern den zweiten Platz belegen wird, aber das starke Abschneiden der AfD wird die Bildung neuer Landesregierungen extrem schwierig machen.

Herausforderungen für die Koalition

Andere Parteien haben eine Zusammenarbeit mit der AfD ausgeschlossen, so dass es unwahrscheinlich ist, dass die Partei an einer Regierungskoalition beteiligt sein wird. Eure Stärke könnte die Parteien jedoch dazu zwingen, exotische Koalitionen zu bilden, was zu Instabilität in der Region führen könnte.

Zum ersten Mal seit 1949 ist eine offen rechtsextreme Partei stärkste Kraft in einem Landesparlament geworden, und das löst bei vielen Menschen tiefe Besorgnis und Angst aus

Omid Nouripour

Die Sahra Wagenknecht Allianz (BSW), eine neue linke Partei, die von einer prominenten Linken gegründet wurde, macht ebenfalls von sich reden und holte bis zu 16% der Stimmen in Thüringen und 12% in Sachsen.

Die Vorsitzende der BSW, Sahra Wagenknecht, feierte den Erfolg ihrer Partei mit den Worten, dies sei ein beispielloser Erfolg für eine neue Partei.

Nationale Regierung unter Druck

Die Ergebnisse sind ein schwerer Schlag für die Regierung von Bundeskanzler Olaf Scholz, die von Streitigkeiten und Kritik an ihrer Haltung zur Einwanderung und zur Militärhilfe für die Ukraine geplagt wird.

Der Erfolg der AfD zapft die starke Anti-Einwanderungsstimmung in der Region an, während die BSW eine linke Wirtschaftspolitik mit einer einwanderungsfeindlichen Agenda verbindet. Die CDU hat sich geweigert, mit der AfD zusammenzuarbeiten, muss aber möglicherweise eine Partnerschaft mit der BSW in Betracht ziehen, wenn sie eine Mehrheitsregierung bilden will.

Die Haltung der Region zu Russlands Einmarsch in der Ukraine bleibt ein strittiges Thema. Berlin, das nach den USA der zweitgrößte Waffenlieferant der Ukraine ist, ist wegen seiner Unterstützung für die Ukraine sowohl bei der AfD als auch bei der BSW auf Widerstand gestoßen.

Wagenknecht hat auch die Entscheidung der US-amerikanischen und der deutschen Regierung kritisiert, ab 2026 Langstreckenraketen in Deutschland zu stationieren.

Die Haltung Deutschlands gegenüber Russlands Krieg in der Ukraine ist ebenfalls ein heikles Thema, da sowohl die AfD als auch die BSW militärische Hilfe für das Land ablehnen.Der Ausgang dieser Wahl wird vor der nächsten Bundestagswahl in etwas mehr als einem Jahr genau beobachtet werden.

Wer regiert Österreich?

Das Parlament und die Parlamentswahlen in Österreich

Casa Piccola

Das österreichische Parlament hat zwei Kammern, aber nur die erste (Nationalrat) wird direkt vom Volk gewählt. Die zweite Kammer (Bundesrat) ist eine Vertretung der neun Regionen Österreichs, die ihre Vertreter in diese Kammer entsenden (wie übrigens auch in Deutschland).

Der Nationalrat wird alle fünf Jahre gewählt. Um ins Parlament einziehen zu können, muss eine Partei mehr als 4 % der Stimmen erhalten haben. In Österreich darf jeder ab 16 Jahren wählen. Auch in Österreich machen viele Wählerinnen und Wähler von der Möglichkeit der Briefwahl Gebrauch, bei den Wahlen 2013 waren es rund 800.000 (mehr als 12 % der Wählerschaft).

Die Wahlen 2017 und 2019 waren beide vorgezogene Wahlen. 2017 waren es starke politische Differenzen in der „Großen Koalition“ zwischen SPÖ und ÖVP, die den Vorstoß verursachten. Im Jahr 2019 hingegen zerbrach die Koalition zwischen ÖVP und FPÖ aufgrund eines politischen Skandals, in den einige FPÖ-Protagonisten – unter anderem der Vizekanzler – verwickelt waren. Im Jahr 2021 führte ein weiterer politischer Skandal, in den Bundeskanzler Sebastian Kurz verwickelt war, zum Wechsel des Bundeskanzlers, der nun Karl Nehammer heißt (siehe Foto unten), die Koalition zwischen ÖVP und FPÖ blieb jedoch bestehen.

Die wichtigsten politischen Parteien Österreichs:

ÖVP

Österreichische Volkspartei (ÖVP) – Mitte-Rechts-Partei. Sie war von 1945 bis heute fast ununterbrochen an der Regierung, oft gemeinsam mit der SPÖ. In den 27 Nachkriegsregierungen war der Bundeskanzler Österreichs 14 Mal ein ÖVP-Mitglied. Noch heute ist der Bundeskanzler von Österreich Karl Nehammer (siehe unten) Mitglied der ÖVP.
Seine Website lautet: www.dieneuevolkspartei.at

SPÖ

Sozialdemokratische Partei Österreichs (Sozialdemokratische Partei Österreichs): Mitte-Links-Partei. Sie war in Österreich von 1945 bis heute fast ununterbrochen an der Regierung, oft gemeinsam mit der ÖVP. In den 27 Nachkriegsregierungen stellte die SPÖ 13 Mal den Bundeskanzler in Österreich.
Ihre Website lautet: www.spoe.at

FPÖ

Freiheitliche Partei Österreichs – rechtspopulistische Partei mit stark fremdenfeindlichen Tendenzen.
Ihre Website lautet: www.fpoe.at

Die Grünen

(Die Grünen) – eine ökologische Partei, die 2008 zum ersten Mal ins Parlament einzog und sich mit einer Unterstützung zwischen 10 und 15 % stabilisiert. Der derzeitige österreichische Bundespräsident Alexander van der Bellen und der derzeitige Vizekanzler Werner Kogler (siehe unten) gehören den Grünen an.
Ihre Website lautet: www.gruene.at

NEOS

Das Neue Österreich: eine liberale (politisch Mitte-Links) Partei, gegründet 2012.
Ihre Website lautet: www.neos.eu

Die österreichische Regierung

Die Ergebnisse der vorgezogenen Wahlen im Oktober 2019 führten zu einer Koalition zwischen der ÖVP und den Grünen. Österreichischer Bundeskanzler war zunächst Sebastian Kurz (* 1986, ÖVP), der 2021 wegen seiner Verwicklung in den Skandal um Wahlfälschungen gegen Geldbeträge zurücktreten musste. Sein Nachfolger ist Karl Nehammer (* 1972, ÖVP). Der Vizekanzler und Minister für Kultur und Sport ist Werner Kogler (* 1961, Grüne).

Der Präsident von Österreich

Der österreichische Bundespräsident hat per Gesetz eine etwas stärkere Stellung als der Präsident der Republik in Deutschland oder Italien, ist aber im Parlament hauptsächlich auf seine repräsentativen Aufgaben beschränkt. Er wird direkt vom Volk für sechs Jahre gewählt, und seine Amtszeit ist auf zwei aufeinanderfolgende Amtszeiten begrenzt.

Der derzeitige Präsident ist Alexander Van der Bellen (siehe Foto), geboren 1944. Er ist Mitglied der Grünen Partei. Er wurde 2017 gewählt.

Wer regiert Deutschland?

Die derzeitige Regierung:

Die letzten Bundestagswahlen fanden am 26. September 2021 statt, die neue Regierung wurde am 25. November 2021 gebildet. In Deutschland dauert die Bildung einer neuen Regierung normalerweise mehrere Wochen, manchmal sogar Monate. Die Verhandlungen zwischen den Parteien, die sich an einer Regierungskoalition beteiligen könnten, sind nicht immer einfach, denn schließlich müssen alle ein ziemlich eindeutiges Programm unterzeichnen, das die Regierung für die nächsten vier Jahre bindet.

Die Regierung, die nach den Verhandlungen im Herbst 2021 gebildet wurde, basiert auf einem Frühstück zwischen drei Parteien: der SPD (Sozialdemokraten), den Grünen und der FDP (Liberale). Diese Koalition wird oft als Ampelkoalition bezeichnet, in Anspielung auf die rot-gelb-grünen Farben, die gewöhnlich den drei Parteien zugeordnet werden.

Die drei Regierungsparteien haben zusammen 416 Sitze im Parlament (SPD 206, Grüne 118, FDP 92), von insgesamt 736 (absolute Mehrheit 369).

Die Protagonisten dieser Regierung

  • Bundeskanzler: Olaf Scholz (1958), SPD
  • Vizekanzler und Minister für Wirtschaft und Umwelt: Robert Habeck (1969), Grüne
  • Außenminister: Annalena Baerbock (1980), Grüne
  • Bundesminister der Finanzen: Christian Lindner (1979), FDP

Die erste Kammer des Parlaments, der Bundestag:

Die erste Kammer, der Bundestag, hat derzeit 736 Abgeordnete (die Zahl kann von Wahl zu Wahl variieren), die alle vier Jahre vom Volk gewählt werden. Hier werden alle Gesetze vorgeschlagen, verfasst, debattiert und verabschiedet (oder auch nicht). Der Bundestag wählt den Bundeskanzler, der seinerseits die Minister auswählt. Auch der Bundestag, dessen Sitzungen öffentlich sind, kann den Bundeskanzler und seine Regierung abwählen, allerdings nur, wenn es gleichzeitig eine Mehrheit für einen neuen Bundeskanzler gibt. In der Geschichte der Bundesrepublik, d.h. seit 1949, ist dies nur zweimal geschehen, 1972 und 1982.

Die politischen Parteien im Parlament:

Nach den letzten Wahlen im Jahr 2017 sind sechs politische Parteien im deutschen Parlament vertreten:
SPD – Sozialdemokratische Partei Deutschlands
Sozialdemokratische Partei (Mitte-Links).
Bei den letzten Parlamentswahlen im Jahr 2021 erhielt sie 25,7 %.
Website: www.spd.de
CDU/CSU – Christlich Demokratische Union / Christlich Soziale Union
Zwei Parteien mit christdemokratischer Ausrichtung (Mitte-Rechts). Die CSU gibt es nur in Bayern, die CDU in allen anderen Regionen, aber nicht in Bayern. Sie sind ähnlich, aber nicht gleich: Die CSU ist konservativer, die CDU vertritt die gemäßigte Mitte-Rechts. Im nationalen Parlament bilden sie eine einzige Fraktion.
Bei den letzten Parlamentswahlen im Jahr 2021 erhielten sie zusammen 24,1 %.
Websites: www.cdu.de und www.csu.de
Die Grünen
Grüne Partei (Ökopartei)
Bei den letzten Parlamentswahlen im Jahr 2021 erhielten sie 14,8 %.
Website: www.gruene.de
FDP – Freie Demokratische Partei
Liberale Partei. In wirtschaftlichen und sozialen Fragen ist sie ähnlich wie die CDU/CSU, in Bürgerrechtsfragen oft näher an der SPD.
Bei den letzten Parlamentswahlen im Jahr 2021 erhielt sie 11,5 %.
Website: www.liberale.de
AfD – Alternative für Deutschland
Rechtsgerichtete Anti-Immigrations- und Anti-Impfungs-Partei, gegründet 2013.
Bei den letzten Parlamentswahlen im Jahr 2021 erhielt sie 10,3 %.
Website: www.alternativefuer.de
Die Linke
Sozialistische Partei.
Bei den letzten Parlamentswahlen im Jahr 2021 erhielt sie 4,9 %.
Website: www.die-linke.de

Die zweite Kammer des Parlaments, der Bundesrat:

Die zweite Kammer, der Bundesrat, ist stattdessen eine Vertretung der Regionen (Länder). Diese Kammer hat nur 69 Mitglieder, die nicht direkt vom Volk gewählt, sondern von den Regierungen der Regionen entsandt werden. Jedes Bundesland hat eine bestimmte Anzahl von Sitzen, die von der Einwohnerzahl abhängt, obwohl die Anzahl der Sitze nicht proportional zur Einwohnerzahl ist, z. B. hat Bremen, das kleinste Bundesland in Deutschland, nur 660.000 Einwohner (und 3 Stimmen im Bundesrat), Nordrhein-Westfalen, das größte Bundesland, hat 17,8 Millionen Einwohner (und 6 Stimmen im Bundesrat).

Diese „Kammer der Regionen“ kann keine Gesetze vorschlagen und entwerfen, muss aber in allen Fällen beteiligt werden, in denen ein von der ersten Kammer vorgeschlagenes Gesetz regionale Interessen berührt (was in den meisten Fällen der Fall ist) und wenn ein Gesetz die Verfassung ändert. Ein solches Gesetz wird nur verabschiedet, wenn nicht nur der Bundestag, sondern auch der Bundesrat zustimmt. Auf diese Weise haben die Regionen erheblichen Einfluss auf die staatlichen Angelegenheiten.

Die Entscheidungen in dieser Kammer folgen nicht unbedingt der Logik der nationalen Parteien, bei Abstimmungen im Bundesrat überwiegen oft die Interessen der Regionen.

Der Präsident der Bundesrepublik Deutschland

Der Bundespräsident ist das Staatsoberhaupt. Er hat hauptsächlich repräsentative Aufgaben, ähnlich wie der „Präsident der Republik“ in Italien. Der Bundespräsident wird für eine Amtszeit von fünf Jahren von der Bundesversammlung gewählt, einem Gremium, das sich aus mehr als 1.200 Personen zusammensetzt: allen Mitgliedern des Bundestages und einer gleichen Anzahl von Delegierten, die von den Parlamenten der 16 Bundesländer gewählt werden. Der Bundesrat nimmt nicht an der Wahl des Bundespräsidenten teil.

Die wichtigsten politischen Institutionen

Die Bundesregierung
Offizielle Website der deutschen Regierung.
Der Bundespräsident
Offizielle Website des Präsidenten der Republik.
Der Bundestag
Offizielle Website des Parlaments (Erste Kammer).
Der Bundesrat
Offizielle Website der zweiten Kammer: das „Parlament der Regionen“.