Die rechtsextreme Alternative für Deutschland (AfD) ist auf dem besten Weg, ihre erste Landtagswahl im Osten des Landes zu gewinnen, was eine bedeutende Veränderung in der deutschen Politik bedeutet.
Hochrechnungen zufolge wird die AfD in Thüringen und Sachsen mit 31-33% in Thüringen und 30-31% in Sachsen die stärkste Partei werden. Außerdem wird erwartet, dass die Mitte-Rechts-Partei Christlich Demokratische Union (CDU) in beiden Bundesländern den zweiten Platz belegen wird, aber das starke Abschneiden der AfD wird die Bildung neuer Landesregierungen extrem schwierig machen.
Herausforderungen für die Koalition
Andere Parteien haben eine Zusammenarbeit mit der AfD ausgeschlossen, so dass es unwahrscheinlich ist, dass die Partei an einer Regierungskoalition beteiligt sein wird. Eure Stärke könnte die Parteien jedoch dazu zwingen, exotische Koalitionen zu bilden, was zu Instabilität in der Region führen könnte.
Zum ersten Mal seit 1949 ist eine offen rechtsextreme Partei stärkste Kraft in einem Landesparlament geworden, und das löst bei vielen Menschen tiefe Besorgnis und Angst aus
Omid Nouripour
Die Sahra Wagenknecht Allianz (BSW), eine neue linke Partei, die von einer prominenten Linken gegründet wurde, macht ebenfalls von sich reden und holte bis zu 16% der Stimmen in Thüringen und 12% in Sachsen.
Die Vorsitzende der BSW, Sahra Wagenknecht, feierte den Erfolg ihrer Partei mit den Worten, dies sei ein beispielloser Erfolg für eine neue Partei.
Nationale Regierung unter Druck
Die Ergebnisse sind ein schwerer Schlag für die Regierung von Bundeskanzler Olaf Scholz, die von Streitigkeiten und Kritik an ihrer Haltung zur Einwanderung und zur Militärhilfe für die Ukraine geplagt wird.
Der Erfolg der AfD zapft die starke Anti-Einwanderungsstimmung in der Region an, während die BSW eine linke Wirtschaftspolitik mit einer einwanderungsfeindlichen Agenda verbindet. Die CDU hat sich geweigert, mit der AfD zusammenzuarbeiten, muss aber möglicherweise eine Partnerschaft mit der BSW in Betracht ziehen, wenn sie eine Mehrheitsregierung bilden will.
Die Haltung der Region zu Russlands Einmarsch in der Ukraine bleibt ein strittiges Thema. Berlin, das nach den USA der zweitgrößte Waffenlieferant der Ukraine ist, ist wegen seiner Unterstützung für die Ukraine sowohl bei der AfD als auch bei der BSW auf Widerstand gestoßen.
Wagenknecht hat auch die Entscheidung der US-amerikanischen und der deutschen Regierung kritisiert, ab 2026 Langstreckenraketen in Deutschland zu stationieren.
Die Haltung Deutschlands gegenüber Russlands Krieg in der Ukraine ist ebenfalls ein heikles Thema, da sowohl die AfD als auch die BSW militärische Hilfe für das Land ablehnen.Der Ausgang dieser Wahl wird vor der nächsten Bundestagswahl in etwas mehr als einem Jahr genau beobachtet werden.